La fiesta de los faroles

Schon Wochen vorher begannen die ersten Vorbereitungen, für dieses Fest. Ich bastelte einen Prototyp von einer Laterne, die dem Lehrer Manuel der 5./6. Klasse so gut gefiel, dass er sie mit allen Kindern nachbastelte. Die Laterne besteht aus 11 Fünfecken, die so zusammengeklebt werden, dass am Ende lauter Sterne entstehen. 

Ich konstruierte also 12 Fünfecken mit Zirkel und Lineal und schnitt sie aus dickerem Karton aus. So hatte jedes der 12 Kinder der Klasse eine Vorlage und Manuel machte mit den Kindern zusammen den Rest. Man muss dazu sagen, dass Manuel kaum künstlerisches Talent besitzt...

Auch im Kindergarten und allen weiteren Klassen, wurden fleißig Laternen gebastelt! Alle Formen und Farben kamen zum Vorschein. 

In den Lehrerkonferenzen besprachen wir die letzten Vorbereitungen.

Am 29. Juni war es dann soweit. 

Allerdings hatte das Wetter mal wieder beschlossen, nicht mitzuspielen. Seit den Morgenstunden schüttete es wie verrückt und überall wurden die Pfützen, die schon vorher da waren, zu kleinen Teichen. 

Das Laternenfest musste also drinnen stattfinden.

Ich beschloss in den Kindergarten zu gehen und dort der Prozession zuzuschauen. 

Von vielen Eltern wurde ich freudestrahlend begrüßt und auch die drei Kindergärtnerinnen Marta, Noelia und Maria freuten sich, dass ich hier war. 

Es wurden jede Menge Nüsse, Rosinen und getrocknete Früchte gegessen. Dazu gab es heißen Tee. 

Nach und nach versammelten wir uns alle singend in der Mitte des Raumes. Die Kinder saßen alle in der Mitte, die Eltern, Verwandten und Freunde standen außen herum. 

Noelia erzählte nun eine Geschichte und dann sagen wir:


Yo voy con mi farol

Y mi farolito conmigo.

Arriba brillan las estrellas,

Abajo brillamos nosotros.


Y si hace frío 

Nos vamos a casa

Con nuestro pequeño farol.


Qué linda es mi luz,

La puedes ver tú.


Rapimel, Rapamel, Rapón.


Das ist das Lied, dass auch ich in Deutschland gesungen habe, wenn ein Laternenumzug war (Ich geh mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir...)


Danach sangen wir noch viele weitere Lieder.


Anschließend wurde gefragt, ob eine Großmutter oder ein Großvater das Licht entzünden kann. 

Eine Großmutter zündete nun eine große Kerze an und dann wurden all die kleinen Laternen von den Kindergärtnerinnen angezündet und an die Kinder überreicht.

Durch den Kindergarten gingen nun all die Kinder mit ihren Eltern und dazu sangen wir wieder „Yo voy con mi farol...“. Auch ich ging mit meiner Laterne mit.


Zum Ende gingen wir alle mit unseren kleinen Lichtern in die tiefschwarze Nacht und sangen noch einmal Laternenlieder.


Wir verabschiedeten uns und wünschten uns allen einen schönen Winter und tolle Ferien. 


Am Tag darauf wollte ich nach Bariloche fahren, da für Sonntag Schneefall angesagt war und ich lieber auf Nummer sicher gehen wollte, damit ich meinen Flug am Montag auch bekam. 

Allerdings verwandelte sich schon Samstagmorgen der Regen in dicke Schneeflocken und innerhalb weniger Stunden, war die Erde schneeweiß und ich freute mich zum ersten Mal in meinem Leben nicht über den Schnee. 

Die Chance mit dem Bus nach Bariloche zu kommen sah ziemlich schlecht aus, denn zwischen El Bolsón und Bariloche geht es noch einige Höhenmeter weiter bergauf. 

Mein Gastvater Pablo fragte jedoch extra in Bolsón nach und siehe da - die Busse fuhren tatsächlich. 

So kam es, dass ich am Samstagnachmittag in einen Bus stieg und durch immer tiefer werdenden Schnee fuhr. 

Mir war nicht ganz wohl bei der Sache... schließlich war die Straße nicht geräumt und es ging steil bergauf und bergab und die Kurven kamen noch dazu. Entgegen kamen uns LKWs die den Warnblinker angeschaltet hatten und am Straßenrand gab es immer wieder Autos, die liegen geblieben waren. 

Allerdings kam ich wohlbehalten in Bariloche an und bezog ein Hostel. 

Sonntagmorgen konnte ich dann die Schneelandschaft genießen. Ich spazierte durch Bariloche und ging an den See Nahuel Huapi hinunter. Es war wunderschön. Es schneite Schneeflocken, während ich in einem Café saß. Ein bisschen weihnachtlich sah es aus, mit all den Lichtern und den vielen Schokoladenläden von Bariloche. 

Heute werde ich nach Buenos Aires fliegen und endlich Helene wiedersehen! 


Viele winterliche Grüße aus Patagonien!

Alva